Darum gibt es Krieg auf der Welt

Wenn man sich die Nachrichten heutzutage anschaut, muss man leider feststellen, Krieg gibt es nicht „nur“ in Europa. Krieg gibt es in sehr vielen Teilen dieses wunderschönen Planeten. Und Krieg hat es auch schon immer gegeben und wird es vermutlich auch immer geben.

Nun fragt man sich immer wieder, warum ist das so? Wieso entsteht ein Krieg überhaupt? Ist es nicht möglich, friedlich miteinander zu leben? Dazu kann ich bedauerlicherweise nur sagen, NEIN!

Und um das feststellen zu können, braucht man gar keine Nachrichten zu schauen, man braucht nur seinen eigenen Alltag beobachten. Das ist mir leider vor wenigen Tagen wieder sehr schmerzhaft bewusst geworden.

Auf der Erde leben acht Milliarden Menschen. Das sind eine Menge völlig unterschiedlicher Charaktere, die alle sehr unterschiedlich „ticken“ und empfinden. Viele haben davon sehr unterschiedliche Ansichten und Meinungen.

Am letzten Wochenende haben wir mit unserer kleinen Familie einen kurzen Familienausflug gemacht. Rheinsberg in Brandenburg sollte es dieses Mal sein. Das Hotel beschreibe ich übrigens demnächst auf meiner Seite erlebnisreicher.de unter Empfehlungen (oder vielleicht ist es gar nicht zu empfehlen?).

Frühstück in Buffetform gab es in einem relativ großen Saal mit vielen Tischen. Als wir uns einen Tisch suchten, sprang mir sofort ein Ehepaar mit einem Kleinkind ins Auge. Allerdings lag mein Fokus nicht auf der Familie, sondern unter dem Tisch der Drei. Ich bin in meinem Leben schon sehr, sehr oft in einem Hotel gewesen. Und das an vielen Orten dieser Welt. Natürlich gibt es immer wieder Unterschiede zu beobachten, was das Verhalten der Gäste angeht. Viele „hauen“ sich den Teller dermaßen voll und lassen dann das Meiste einfach stehen. Das finde ich immer sehr traurig und unverständlich, schließlich kann man ja sooft Nachschub holen, wie man möchte. Doch dazu scheinen viele einfach zu faul zu sein. 

Dieses Phänomen war es dieses Mal aber nicht. Nein, es lag ungefähr ein halbes Frühstück unter bzw. um den Tisch herum auf dem Boden. Teile von Brötchen, Tomaten, Gurken, eine Menge Krümel, ich kann gar nicht mehr alles aufzählen. Es hätte wahrscheinlich eine Person davon mehr oder weniger satt werden können. Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben gesehen. 

Natürlich lässt es sich nicht vermeiden, dass beim Essen mal etwas auf die Erde fällt. Mit einem Kleinkind am Tisch, das aufs Füttern angewiesen ist, natürlich um so weniger. Das Kind kann natürlich nichts dafür. Dafür können nur die Eltern. 

Als ich verwundert stehen blieb und mir das schöne Essen anschaute, sah mich der Vater regungslos an, die Mutter war anscheinend am Buffet, das Kind saß in dem Kinderstuhl. Unser Tisch war genau nebenan. Nun versuche ich mir, immer wenn es geht, vorzustellen, dass die Flasche halb voll ist und gehe erst einmal vom Guten im Menschen aus. Auch, wenn man das eigentlich nicht nicht bemerken konnte, dachte ich, es wäre nett, den Vater darauf aufmerksam zu machen. „Verzeihung“, dass ein halbes Frühstück unter dem Tisch liegt, haben Sie bereits bemerkt?“, fragte ich freundlich. Da keine Reaktion kam, dachte ich, vielleicht spricht der Herr meine Sprache nicht und wiederholte meinen Satz noch einmal freundlich und langsam. „Ja, ich weiß“, bekam ich dann völlig regungs- und emotionslos als Antwort.

OK, dachte ich, dann ist es ja gut. Wird er sicherlich nach dem Frühstück mit einer Serviette, wobei, einfacher wäre es dann eher mit einer großen Schaufel und einem Handfeger, beseitigen und holte mir meine Cornflakes vom Buffet und begann mit der Familie zu frühstücken. Die waren übrigens auch irritiert und mussten immer wieder unter den Tisch schauen.

Nach einer Weile war die Mutter dann auch wieder da und das Kind anscheinend abgefüttert, man packte zusammen und stand auf. Ich hatte es nicht gehofft, aber befürchtet, dass die Eltern ignorieren würden, was unter dem Tisch nicht zu übersehen war. Da der Vater auf meine Frage nicht reagiert hatte, dachte ich, ich frage die Mutter einfach. „Entschuldigen Sie, soll das unter dem Tisch so bleiben?“, fragte ich freundlich, mit einem irritierten Gesichtsausdruck in ihre Richtung. „Ja“, sagte dann der Vater, „das bleibt so“! Sein Gesichtsausdruck ließ erahnen, dass er gar nicht verstand, warum ich ihn und seine Frau überhaupt darauf ansprach. „Aber wer soll das denn wegmachen?“, fragte ich erneut.

Seine Antwort, die ich eine Woche später immer noch im Ohr habe, lautete: „Dafür bezahle ich schließlich“! 

Zunächst war ich geschockt und gleichzeitig innerlich wütend und auch traurig. „Finden Sie das wertschätzend den Mitarbeitern gegenüber?“, fragte nun meine Frau, ebenfalls irritiert. „Da haben Sie völlig falsche Vorstellungen“, sagte er, und verließ mit seiner Tochter und Frau den Saal. 

Wir schauten uns alle betroffen an. „Dafür bezahle ich schließlich“! Was ist denn das für eine Aussage? Ich bezahle dafür, dass mir jemand den Dreck hinterher räumt. Keine Ahnung, aus welchem Kulturkreis diese Eltern kommen, aber das Wort Anstand und Wertschätzung scheint dort ein Fremdwort zu sein.

Kurze Zeit später kam dann ein junger Mitarbeiter mit seiner Kollegin, bewaffnet mit Handfeger und Schaufel, und machten sich unter dem Tisch kriechend daran, alles aufzufegen. Wir bekundeten den beiden, dass es uns sehr leidtut, dass man so rücksichtslos mit ihnen umgeht. Sie schienen das aber nicht das erste Mal zu erleben. 

Ehrlich gesagt, schmeckte mir mein Frühstück danach gar nicht mehr richtig. 

Ich könnte jetzt eine Menge anderer Vorfälle aufzählen, was das Miteinander angeht. Menschen, die nicht zuhören, die anderen nichts gönnen. Menschen, die aus Profitgier Häuser abreißen wollen und die Bewohner auf die Straße setzen wollen, Menschen, die anderen wegen zehn Euro den Schädel einschlagen. Nachbarn (nicht meine), die einem vor der Nase absichtlich die Tür zufallen lassen. Menschen, die alles was man sagt, auf die Goldwaage legen und immer gleich eine Diskussion anfangen müssen. Es gibt täglich unzählige negative Beispiele, wie Menschen mit Menschen umgehen. Wie sollen da ACHT Milliarden Menschen friedlich miteinander leben?

Zum Glück ist immer noch die Mehrzahl der Bewohner unseres schönen Planeten gut zu anderen. Allerdings habe ich das traurige Gefühl, dass die Anzahl derer sich Tag für Tag verringert.