Das war's schon wieder!

Morgen ist er also wieder da, der letzte Tag des Jahres. Unfassbar, oder?

Am Ende eines Jahres nutzen viele die verbleibenden Stunden, um eine Inventur durchzuführen. Damit meine ich jetzt nicht nur die Menschen, die tatsächlich irgendwo in einem Betrieb Dinge zählen, messen und wiegen müssen. Nein, ich meine viele Menschen ab einem gewissen Alter. Diejenigen, die zur Ruhe kommen und einmal innehalten. Also die letzten 365 Tage Revue passieren lassen, vor ihrem geistigen Auge. 

Nun gibt es immer Tage, die einem in Erinnerung bleiben. Entweder positiv oder eben negativ. Der Mensch neigt anscheinend dazu, die negativen Tage ohne lange darüber nachdenken zu müssen, immer wieder abrufen und sofort parat haben zu können. Ganz besonders schöne Erlebnisse bleiben aber auch gespeichert. 

Das Wichtigste ist für die Meisten, dass die Familie, Freunde und man selber gesundheitlich gut über das Jahr gekommen ist. Wenn man die diversen Jahresrückblicke im Fernsehen oder in den Zeitungen verfolgt, werden immer die Verstorbenen gezeigt. Das ist einer der schlimmsten Momente, wenn einem bewusst wird, wer nicht mehr unter uns weilt. Noch schlimmer ist es natürlich, wenn man diesen Menschen auch noch persönlich kannte.

Wenn man diesen Punkt glücklicherweise abhaken kann, also ohne persönliche Verluste durch das Jahr gekommen und auch niemand während des Jahres schwer erkrankt ist, geht die Inventur meiner Meinung nach schon positiv aus.

Trotzdem war 2022 für fast jeden von uns kein ausschließlich gutes Jahr. „Die Zeitenwende“, eine Situation, von der man gedacht hätte, sie würde nie eintreten, hat uns allen viel abverlangt. Ein Krieg in Europa war bisher undenkbar. Die Möglichkeit, dass sich unsere schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten und daraus ein dritter Weltkrieg entstehen könnte, hat uns sicherlich allen das Blut in den Adern gefrieren lassen. 

In erster Linie sind natürlich die Betroffenen am schlimmsten dran, nach wie vor. Menschen zu verlieren, geliebte Angehörige, das eigene Hab und Gut in Schutt und Asche sehen zu müssen, zu frieren und zu hungern, einfach gar nicht vorstellbar.

Aber auch alle anderen Menschen, die nicht direkt angegriffen wurden bzw. werden, sind irgendwie betroffen. Man muss sich einschränken. Alles ist viel teurer geworden und vieles knapper. Viele wissen kaum noch, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen oder ihre Familien sattbekommen. 

Auch die zweite, immer noch sehr große Herausforderung, die Pandemie, ist noch nicht überwunden. Es gab 2022 nach wie vor Einschränkungen, Erkrankte und Verstorbene. Tatsächlich sieht es jetzt allerdings so aus, als gäbe es endlich „Licht am Ende des Tunnels“, vorbei ist es aber noch nicht und wird uns ganz sicherlich noch eine ganze Weile begleiten.

Aber es gab für mich persönlich absolut nicht nur negative Ereignisse 2022. Ich konnte wieder viel Zeit mit den Menschen verbringen, die mir am Herzen liegen und sehr wichtig für mich sind. Ich habe viele neue Orte kennenlernen dürfen, konnte viele, neue Eindrücke sammeln. Ich habe auch dieses Jahr neue, angenehme Erfahrungen machen können. Und ich habe mich in unseren neuen Weggefährten bei jeder Fahrt etwas mehr verliebt. Die Rede ist von unserem neuen Auto. Dank ihm habe ich dieses Jahr das letzte Mal Benzin getankt, gerade noch vor der Preisexplosion des schwarzen Goldes. Mittlerweile hat sich der ja wieder einigermaßen normalisiert. 

Ich bin wieder ein Jahr älter geworden, was ja kein Grund ist, sich darüber zu ärgern, sondern dankbar zu sein, dass ein neues Lebensjahr dazu gekommen ist. Die einzige Alternative zum Älterwerden ist nun mal zu sterben, und das möchte man ja, solange hinausschieben, wie es geht. 

Ich habe wieder mit viel Freude an meiner Seite „gebastelt“, konnte wieder bei völlig unterschiedlichen Temperaturen die Natur genießen. Ich durfte den wunderschönen Sommer erleben, habe fast jeden Sonnenstrahl, die angenehme Temperatur der Ostsee und des Atlantiks, ausgenutzt. 

Ich konnte beobachten, wie unsere neue Regierung versucht hat, sich zu finden und Wörter wie „Doppel-Wumms“ erfunden hat. Wie sie probiert hat, die vielen Probleme, die plötzlich entstanden sind und auch die, die es bereits schon gab, in den Griff zu bekommen. Teilweise ging es chaotisch zu und es schien so, als würde man das Filmdrama „Denn sie wissen nicht, was sie tun“, dem Titel nach, nachdrehen. Mittlerweile scheinen sie sich mehr und mehr gefunden zu haben. Alles braucht seine Zeit.

Ebenso konnte ich verfolgen, wie die alte Regierung der Neuen wieder und wieder ankreidet, was sie selber 16 Jahre verzapft haben und plötzlich so tun, als wäre das nicht mehr ihre Schuld. Wie sie ebenso plötzlich nichts mehr davon wissen wollen und meinen, alles besser zu wissen. Das ist oftmals besser als Ohnsorg-Theater. 

Wäre ja auch zu schön, wenn man tatsächlich mal seine Arbeit machen würde und gute Vorschläge, wenn sie auch von anderen kommen, akzeptiert und zusammenarbeitet.

Alles in allem war das Jahr für mich persönlich weder spektakulär, noch eine Katastrophe. Es war vollkommen in Ordnung.

 

Ich hoffe, Deine Inventur fällt auch positiv oder zumindest, neutral aus. Je größer die Probleme auf der Welt sind, und so wie es scheint, werden sie generell mehr als weniger, umso dankbarer muss man sein, wenn es einem gut geht. Im besten Fall kann man dann anderen helfen, die nicht so viel Glück haben. Ich versuche es mit einer regelmäßigen Spende für die SOS-Kinderdörfer. Aber es muss ja auch nicht immer Geld sein. Es gibt ja genug, wofür man sich engagieren kann. Es gibt genug Menschen, auch in unserer direkten Umgebung, die dankbar sind, wenn man ihnen hilft. 

Wenn es uns und unseren Lieben gut geht, gehts uns noch besser, wenn wir anderen helfen. Und wenn es nur darum geht, den Nachbarn die schweren Einkäufe nach oben zu tragen. 

In diesem Sinne verabschiede ich mich bei Euch und möchte mich für das Interesse bedanken. Ich habe noch sehr viele Ideen für die Weiterentwicklung meiner Seite und freue mich nach wie vor, über jeden Besucher und jede Rückmeldung.

Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins Jahr 2023 und 365 Tage strotzender Gesundheit.

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