priscilla-du-preez-xSAiIM6Wa2c-unsplash

Happy Valentine

Was für eine Punktlandung. Mein neuer Blogbeitrag erscheint an einem ganz besonderen Tag. Ist der auch so besonders für Dich, oder eher gesagt, für Euch?

Dass ich heute darüber schreibe hätte sich der heilige Valentin von Terni, ein christlicher Märtyrer, der im 3. Jahrhundert heimlich Liebespaare traute, obwohl es verboten war, wohl auch nicht gedacht. 

Die Frage die sich stellt und wahrscheinlich die Meisten, die diesen Tag heute mit ihren Lieben feiern, nicht beantworten können ist, was soll das Ganze?

Hat es am 14. Februar eine besondere Hochzeit gegeben, war es ein Tag der Liebe? Nicht wirklich. Denn an diesem Tag wurde dieser Valentin hingerichtet. 

Jedem, dem jetzt die Praline im Halse steckenbleibt oder vor Schreck die Rose abknickt und sich einen der unzähligen Filme vorstellt, der zeigt, wie jemand in dieser Zeit sein Leben fristet, den bitte ich mit der Tatsachendarstellung um Entschuldigung.

Um die Stimmung wieder zu heben, sei erwähnt, dass dieser Tag besonders in Frankreich und England im Mittelalter mit der romantischen Liebe in Verbindung gebracht wurde. 

Doch wo kommt die heutige Form als Tag der Liebenden eigentlich her? Kann man sich ja eigentlich denken. Da, wo diese Art Traditionen fast immer herkommen, aus den USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es dann auch zu uns nach Deutschland. 

Ist die Katze gesund, freut sich der Mensch. Ist Valentinstag, freut sich nicht nur die Partnerin oder der Partner, sonders besonders die Blumen- und Süßwarenindustrie, Floristen, Pralinenhersteller und sogar Juweliere. 

Man kann also sagen, es ist heute ein kommerzieller Feiertag. Schade, dass wir nicht freihaben. 

Romantisch veranlagte Menschen feiern diesen Tag. Endlich wieder ein Zeitpunkt, seine Liebe auszudrücken. Laut Umfragen nehmen angeblich fast die Hälfte der Deutschen an diesem Tag aktiv teil. Die anderen boykottieren dieses Ereignis. 

Auch wenn ich viele Dinge, viele Trends, die aus den USA kommen mag, diesen Tag finde ich einfach blöd. Zum Glück sieht meine Frau das genauso, zumindest sagt sie das immer. Bisher hat sie sich nie beschwert, wenn ich an diesem Tag nicht meine Liebe mit einem Präsent unterstrichen habe. Ist das vielleicht doch unsensibel von mir? Dabei bin ich einer der sensibelsten Menschen, die ich kenne. Aber irgendwie ist der Funke nie auf mich übergesprungen. Ich habe auch das Gefühl, dass an diesem Tag oder eher gesagt zu diesem Anlass alles, was man schenken könnte, besonders teuer ist. Ist das nur meine subjektive Einbildung oder ist da was dran?

Für mich ist dieser Tag eher ein unnötiger Hype. Meine Liebe kann ich 365 Tage unter Beweis stellen und dafür muss ich auch nicht unbedingt immer Geld ausgeben. Ab und an mal ein Blümchen oder eine Tüte mit Haribo Schlümpfen verschenke ich über das Jahr gerne mal, also warum an diesem Tag?  

Weil Geburtstagsgeschenke auch am Geburtstag und Weihnachtsgeschenke auch am Heiligabend verschenkt werden, aber das ist auch etwas anderes. Oder etwa nicht?

In den USA sieht man das ganz anders. Angeblich erreichten die Ausgaben dort am Valentinstag 2023 eine Rekordsumme von 25,9 Milliarden US-Dollar. Alter Schwede. Bei unseren vielen Besuchen in den USA ist uns immer wieder aufgefallen, dass es unserer Meinung nach übermäßig viele Übergewichtige gibt. Wenn ich mir diese Rekordsumme vorstelle, wie viele unter anderem Pralinen dafür gekauft werden, wundert mich das nicht. 

Die Verbraucher planten wohl durchschnittlich 185,81 US-Dollar für Geschenke auszugeben. Ist doch irre. Demnach wurden etwa 5,5 Milliarden alleine für Schmuck ausgegeben, gefolgt von Süßigkeiten, Blumen und Grußkarten. Unfassbar.    

Jedem das Seine. Ich verurteile das nicht, wer es sich leisten kann oder Fan von diesem Tag ist, soll ihn so feiern. 

Ich habe eine andere Einstellung, wie ich meine Liebe zeigen kann. Dazu zählen für mich Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, kleine Gesten im Alltag, meine Wertschätzung zu zeigen, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen, körperliche Nähe und Zärtlichkeit, zuzuhören und Interesse zu zeigen, gemeinsam zu lachen und Erinnerungen zu schaffen, manchmal auch Liebe in Worte fassen. 

Am wichtigsten ist es, echtes Interesse, Respekt und Zuneigung zu zeigen. Liebe bedeutet nicht, Geld auszugeben, sondern sich füreinander einzusetzen. Immer für den anderen da zu sein und gemeinsam durch dick und dünn zu gehen. In guten und in schlechten Zeiten. 

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen wundervollen Tag der Liebe. Jedem auf seine Art und Weise. 

Liebe ist das Wichtigste im Leben, weil sie uns verbindet, Kraft gibt und unser Leben mit Freude, Sinn und Geborgenheit erfüllt.