Kennt noch jemand den Namen „Timm Thaler„?
Das ist ein Name aus der Vergangenheit. Timm Thaler war ein Junge, der ein Komplott mit dem Teufel eingeht und sein Lachen verkauft. Natürlich nicht im wahren Leben, sondern in einer Fernsehserie von 1979!
Manchmal kommt es mir so vor, als würde das heute auch wieder auf der Tagesordnung stehen. Ist Euch einmal aufgefallen, dass man kaum noch Menschen lachen hört (glücklicherweise unsere Nachbarin unter, unter uns). Es wird gelächelt, kurz geschmunzelt, aber lautstark gelacht? Sich so richtig schlapp gelacht?
Ist dieses Phänomen erst durch Corona entstanden oder war es bereits vorher schon da? Geht es mir alleine so oder höre ich es einfach nicht? Nehmt Ihr das auch wahr oder ist es meine persönliche Einbildung?
Ich selber kann mich noch an Zeiten erinnern, als ich Bauchschmerzen vor Lachen hatte. Zuletzt war es glaube ich im Kieler Schloss. Dort trat Johann König auf und es war einfach zu köstlich. Klar, man muss in der richtigen Stimmung sein, sich und die Welt einfach mal etwas vergessen können.
Es war wirklich ein schöner Abend, ein schönes Gefühl. Aber es ist ehrlich gesagt schon einige Jahre her. Nicht falsch verstehen, klar lache ich auch. Es gibt glücklicherweise so einige Gründe, um zu lachen. Aber so eine, wie soll ich sagen, Lachserie, ein Lachanfall, bekommt man kaum noch hin.
Im Moment liegt es sicher an Corona, da darf man ja in der Öffentlichkeit gar nicht lachen. Nicht lachen, husten, singen, am besten auch nur ganz leise atmen. Sonst wird man gleich schief angeschaut.
Mir hat auch mal jemand gesagt, Lachen ist nichts fürs Büro, sondern ausschließlich für die Kantine. Das heißt also, wenn man arbeitet, soll man arbeiten und fürs Lachen wird man nicht bezahlt? Wahnsinn! Wo sind die guten, alten Zeiten hin?
Zum Glück kam dann der 15. Februar 2021, 20:05 Uhr. Es fing an zu schneien. Aber nicht nur ein paar Schneeflocken, sondern heftiger Schnee, der sogar auf der Straße liegen blieb. Was für ein Anblick, es wurde immer mehr. Es war so schön, dass meine Frau und ich beschlossen, uns dick einzumummeln und spazieren zu gehen.
Am Hindenburgufer vorbei ging es Richtung Forstbaumschule. Es war einfach genial. Überall Schnee und es kam immer noch mehr dazu. In der Forstbaumschule sind kleine Hügel, die man tatsächlich auch zum Schlitten fahren nutzen kann. Und plötzlich war es da, das vermisste, aber vertraute Geräusch. Lachen!
Es wurde endlich mal wieder gelacht. Nach dem Lockdown, jeder isoliert, jetzt plötzlich Kinder, Heranwachsende und sogar Erwachsene, die lautstark gelacht haben und sich an dem kühlen, gefrorenen Nass erfreuten. Wir standen beide da und haben den Moment einfach genossen und uns in den Arm genommen. Es war einfach zu schön.
Unter keinen Umständen würde ich mein Lachen verkaufen und will auch versuchen, dass es wieder viel öfter zum Vorschein kommt. Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen ist es um so wichtiger. Lachen hält gesund, dass weiß eigentlich jeder. Beim Lachen benutzen wir vom Bauch bis zum Gesicht etwa 300 Muskeln. Ich wusste gar nicht, dass ich so viele Muskeln überhaupt besitze. Kinder haben die Gabe, ständig lachen zu können, zu beneiden.
Lachen hält und macht gesund, löst angestaute Emotionen und setzt Glückshormone frei.
Und, es ist komplett umsonst.
Da frage ich mich, warum nutzen wir das eigentlich nicht viel öfter?
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