Ist Gesundheit das Wichtigste im Leben?
Vieles weiß man leider erst richtig zu schätzen,
wenn es nicht mehr da ist und man es vermisst!
Es ist schon etwas her, als ich einem Kollegen zum Geburtstag gratulierte. Natürlich habe ich ihm Gesundheit für das neue Lebensjahr gewünscht. Schließlich ist das ja das Wichtigste, was man haben kann.
Zufriedenheit wäre ihm wichtiger, bekam ich dann zur Antwort. Naja, zufrieden ist man ja eigentlich nur, wenn man gesund ist, oder etwa nicht?
Kann man zufrieden sein, wenn man krank ist?
Stephen Hawking war sehr zufrieden mit seinem Leben, selbst als er schon so krank war, antwortete der Kollege und lies mich eine lange Zeit darüber nachdenken.
Ja, es stimmt vermutlich, man kann trotz einer Erkrankung, einer Einschränkung, zufrieden sein. Aber denkt man dann nicht darüber nach, um wie viel glücklicher man sein würde, wenn man komplett gesund wäre?
Meine Schwiegermutter hat bis zuletzt immer wieder gesagt, alles ist gut! Kein Zeichen von Verzweiflung oder Unzufriedenheit, selbst in der letzen Stunde nicht.
Ist Gesundheit also etwas, was fantastisch ist, wenn man es hat, aber man zufrieden und glücklich sein kann, wenn sie einen verlässt oder sie von Anfang an nicht da war. Klar, wenn man es nicht anders kennt, also auch eigentlich nichts vermissen kann, dann vielleicht. Aber wenn man es bereits hatte, weiß wie schön es ohne Krankheit oder Einschränkung war, auch dann?
Was meint Ihr?
Foto: 17.11.2015 - 18:13 Uhr MEZ - Amelia Island, Florida USA
...hierzu später mehr!
Auf dieser Seite werde ich über das Thema Gesundheit schreiben. Schließlich betrifft dieses Thema jeden von uns. Zunächst werde ich mal über meine Eigene berichten. Da gibt es tatsächlich Spannendes zu berichten. Eine Geschichte ist schon schräg, die ist sicherlich nicht vielen schon einmal passiert. Sie ist so schräg, dass mich im Krankenhaus viele Ärzte und Pfleger angesprochen haben, „sind Sie das mit dem Video“? Selbst als ich, gefühlt im Keller fast unter der Erde, in den OP gefahren wurde, kam als erstes, als die Tür aufging, „sind Sie das mit dem Video“, dass muss ich mir später mal anschauen…Genau, später, später dazu mehr!
Also jeder kennt das sicherlich, man hat z.B. Bauchschmerzen, es geht einem nicht gut, man versucht sich abzulenken oder nimmt eine Tablette, wenn es sein muss. Oder man legt sich abends mit Zahnschmerzen schlafen. Ist der Schmerz dann weg, ist es völlig normal. Man spürt den Übergang zwischen schlecht und besser oder da und weg oftmals gar nicht, nimmt es nicht wahr. Was ich meine, man weiß es oft gar nicht zu schätzen, wenn es einem gut geht. Irgendwann im Leben kommen dann die kleinen Wehwehchen, die dann fast zu Freunden werden. Sie sind einfach da, gehören zum Leben dazu.
Man kann sich irgendwann gar nicht mehr an die Zeit erinnern, als sie noch Fremde waren und nicht ein Teil unseres Lebens. Manchmal frage ich mich, wann bin ich das letzte Mal morgens aufgestanden und hatte nichts. So rein GAR NICHTS! Oder wurde morgens wach, habe mich gestreckt und war so voller Energie, dass ich vor Freude aus dem Bett gesprungen bin? Habe dann den Tag herumgewirbelt, bin gar nicht müde geworden und dann irgendwann ins Bett gegangen, weil die Zeit einfach reif war, ich aber im Grunde immer noch komplett fit war. Ich kann nicht nicht erinnern. Oder gab es diese Zeit einfach nicht? Wie auch immer.
Nun ist es oftmals so, dass ich meinen Kopf von links nach rechts und wieder zurück schiebe und drehe, meine Hand in den Nacken lege und mein Genick massiere. Mein unterer Rücken schmerzt des öfteren mal, sicherlich auch vom vielen Sitzen und es zieht oberhalb meines Knies. Und so weiter und so fort. Alles in allem mit einem Wort gesagt, „PILLEPALLE„! Klar, könnte gut ohne auskommen. Aber es gibt ja viel schlimmere Krankheiten! Bei mir ist alles gut so, wie es ist.
Der Mensch ist wie ein Auto. Wenn es neu ist, muss es erst einmal eingefahren werden. Am Anfang darf man nicht so schnell unterwegs sein. Ab einer bestimmten Laufleistung darf man auch schon mal Vollgas geben. Es kann auch passieren, dass man sich eine Beule einfängt, schließlich ist es ja noch jung, man muss sich erst an die Ecken und Kanten gewöhnen. Und man muss schauen, dass man es pflegt, das gute Motoröl verwendet und aufpasst, das man es gut behandelt. Irgendwann einmal kommt dann die erste Reparatur, eines der Scheibenwischerblätter muss erneuert werden. Keine große Sache und auch gar kein Problem.
Alle zwei Jahre muss man dann zum Checkup und das trägt man dann in sein Bonusheft ein. Das erhält den Wert des Wagens. Irgendwann werden dann die Beschwerden auch mal größer, eine größere Reparatur steht an. Das nennt dann der nette Herr, der es wieder heil machen will, normalen Verschleiss in diesem Alter. Kommt der Wagen dann in seiner Laufleistung in einen höheren, sechsstelligen Kilometerbereich, häufen sich diese anfangs noch kleinen Wehwehchen. Wenn man Pech hat und vielleicht ungesund gefahren ist, muss eventuell sogar mal das Herzstück, der Motor ausgetauscht werden. Dann gibt es eine Transplantation und eine gewisse Zeit ist der geliebte Freund wieder wie neu. Aber irgendwann ist es dann soweit. Die Reparaturen werden mehr und mehr, der Wagen juckelt gefühlt nur noch auf drei Töpfen über die Straße. Dann ist es soweit, ab in die Presse mit ihm und auf den Autofriedhof.
Zurück zu mir und dieser Seite. Ich erzähle Euch also nun erst einmal ein paar, also ich finde sie teilweise, wie bereits erwähnt, spannend und schräg, Geschichten über meine Gesundheit. Dann plaudere ich nach und nach von meinen Erfahrung, ich wiederhole, von meinen Erfahrungen! Ihr erfahrt, was mir und meinem Körper gut getan hat und gut tut. Sei es eine Übung, eine Salbe oder der Arzt meines Vertrauens um die Ecke. Es könnte ja sein, das es dem Einen oder Anderen hilft. Aber noch einmal gesagt, jeder Mensch ist einzigartig und anders. Wenn es für mich gut ist, muss es für Dich noch lange nicht gut sein. Aber die Apothekenrundschau liest man ja auch, weil man sich Tipps erhofft.
Denkt daran, zu Risiken und Nebenwirkungen…
Gesundheit ist unschätzbarer Reichtum!
Es könnte schlimmer kommen!
Wie viele Kinder habe auch ich früh meine Mandeln herausbekommen. Klar, schön war es nicht. Aber der eine Vorteil war, dass es sehr oft Eis gab, welches mein Vater nach der Arbeit ins Krankenhaus gebracht hat. Der zweite Vorteil war, dass meine Mutter genau zur selben Zeit Beschwerden mit den Mandeln hatte und wir so, mehr oder weniger, zusammen operiert wurden. Beide gemeinsam in einem Zweibettzimmer, hätte schlimmer für mich kommen können. 🙂
Noch heute kann ich mich sehr gut daran erinnern, lieber in ein Taschentuch gespuckt zu haben, als meinen Speichel herunterzuschlucken. So sehr hat es die ersten Tage gekratzt ganz tief im Hals. Das kennt Ihr sicher auch, diejenigen, die ihre Rachenmandeln auch nicht mehr besitzen.
Wusstet Ihr eigentlich, dass man insgesamt vier Mandeln hat? Ich bis vor Kurzem nicht. Eine Rachen- und zwei Gaumenmandel und eine Zungenmandel. Nun gehören die Mandeln eigentlich zum Abwehrsystem unseres Körpers. Aber meine Rachenmandel nun leider nicht mehr. Am liebsten mag ich aber auch eh gebrannte Mandeln.
Zweite, etwas größere Sache, Oktober 2019:
Außer den typischen Krankheiten, die wohl jeder von uns mal durchmacht, bin ich zum Glück von größeren Dingen verschont geblieben und weiß das wirklich auch jeden Tag sehr zu schätzen. Ok, mein Heuschnupfen, den ich von einer Klassenfahrt von der schönen Insel Amrum in der Grundschule als Andenken mit nach Hause gebracht habe. Meine Laktose- und Fructoseintoleranz (und ich hatte mich immer gefragt, warum ich nach einem Cuba Libre immer solche Magenkrämpfe bekomme, zum Glück ab dem Zweiten dann meistens nicht mehr), und mein Bandscheibenvorfall L5S1, würde ich nicht vermissen, wenn sie nicht da wären. Aber wie gesagt, es gibt immer Schlimmeres.
Nun mache ich sehr gerne Sport, laufe sehr gerne, meistens auf dem Laufband. Ein fieses Ziehen am rechten Oberschenkel, ca. 5 cm über dem Knie, fing irgendwann an, mich zu nerven. Ich also zu meinem Lieblingsorthopäden (stelle ich dann bei Gelegenheit mal auf der Seite Empfehlungen vor), schaute sich das an und sagte dann überraschend, Du hast einen Leistenbruch! Bis heute weiß ich nicht, ob er besondere Fähigkeiten hat oder es reiner Zufall war, das er tatsächlich recht haben sollte.
Leistenbruch rechts!
Geh mal ins Mare-Klinikum. Da gibt es eine Koryphäe auf diesem Gebiet, der wird dir das bestätigen, bekam ich dann zu hören.
Aber die Leiste tat mir ja gar nicht weh, selbst als er diese abfühlte und ich husten musste nicht. Aber gut. Termin gehabt bei der Koryphäe, mittlerweile gehört er auch zu meinen Lieblingsärzten, von der Diagnose des Kollegen berichtet. Der schaue mich etwas amüsiert an und beruhigte mich, dass Ziehen am Oberschenkel hat damit rein gar nichts zu tun. Gerne wäre ich wieder gegangen, aber das Husten blieb mir natürlich auch hier nicht erspart. Und was soll ich sagen, ich habe es ja bereits vorweg genommen, es war so.
Diese Leistenhernie, wie man es fachmännisch nennt, tritt meistens bei Männern auf. Der Leistenkanal weißt einen Bruch auf, den man durch eine Schwellung ertasten kann. Bis dahin war es mir nicht aufgefallen. Natürlich hatte ich danach dann ein Ziehen, sicherlich reine Kopfsache. Es muss auch rein gar nichts damit zu tun haben, dass man zu schwer hebt, vielmehr kann es einfach Veranlagung sein. TIPP: Lt. meines Arztes ist man, wenn man einen Leistenbruch hat, anfälliger für Darmerkrankungen und sollte über eine Darmspiegelung nachdenken. Tut auch gar nicht weh, versprochen! 🙂
Keine Angst - ist gar nicht so schlimm!
Das Mare-Klinikum in Kiel organisiert alles perfekt für Dich. Besser gehts eigentlich nicht. Nachdem der Arzt die Diagnose gestellt hat, kannst Du Dir, je nachdem wie schlimm Deine Beschwerden sind, den Termin aussuchen. Ich habe die (erste) OP erst fast ein Jahr nach dem Besuch beim Arzt vereinbart. Ich konnte sogar einen Wunschtermin nennen, der es dann auch geworden ist. Ein Montag. Montag ist sowieso nicht mein Lieblingstag! Aber hat der Operateur da auch ausgeschlafen, am Wochenende vielleicht gefeiert? Solche und ähnlich blöde Fragen stelle ich mir dann schon einmal. Hab Vertrauen, Du begibst Dich in die Hände von Fachleuten und beeinflussen kannst Du es ja dann auch sowieso nicht mehr. Und ein Quäntchen Glück gehört zum Leben dazu.
Also, steht der Termin bekommst Du eine Menge Unterlagen, die Du teilweise schon ausfüllen musst. Erster Termin, Narkosearzt-Besprechung. In Kiel findet alles im Elisabeth-Krankenhaus statt, das Mare-Klinikum gibt es an der Hörn und in Kronshagen.
Erst den Papierkram erledigen. Die Frage, haben Sie eine Patientenverfügung, mochte ich nicht so gerne hören. Aber das ist nun mal Standard. Weiter zum Narkosearzt und dann noch zu einer Krankenschwester. Super organisiert. Fertig. Vor dem Prozedere muss man sich noch bei seinem Hausarzt für die anstehende Narkose untersuchen lassen. Unterlagen mitnehmen nicht vergessen.
2019 an einem Montag, 7.00 Uhr, einchecken im Elisabeth-Krankenhaus. Wenn Du Pech und keine Zusatzversicherung abgeschlossen hast oder auch, wenn die Betten belegt sind, kommst Du in ein kuscheliges Vierbettzimmer. Aber was solls, ist ja nur für eine Nacht! OK, kurz Sachen wegpacken und am besten bereits einen Tag vorher die in den Papieren angegebenen Stellen glatt rasieren! Wertsachen kannst Du zwar einschließen, aber den Schlüssel nirgends verwahren. Also irgendwo in Deinen Sachen verstecken. Kennt jemand den Film „Was das Herz begehrt“, mit Jack Nicholson? Dann kannst Du Dich sicher an die Szene erinnern, in der Jack auf dem Flur des Krankenhauses im OP-Kittel mit blankem Po herum lief?
Spätestens jetzt erinnerst Du Dich daran, wenn Du nicht weißt, wie rum Du Dein OP-Höschen anziehen sollst.
Alles wird gut!
Wenn Du möchtest, bekommst Du kurz vor der OP eine „LMAA“-Tablette“. Du weißt, was ich meine? Die hilft dann, zumindest war es bei mir so, ruhiger zu werden. Vielleicht ist es ja auch nur ein Bonbon und ich habe es mir eingebildet, wer weiß das schon. Aber ist ja auch egal, wenn es wirkt.
Dann ist es soweit, Du wirst von einem oder zwei freundlichen Pflegern samt Bett abgeholt. Der Weg führt über den Flur und dann geht es wieder abwärts. Warum sind die OPs immer ganz unten? Wird einen Grund haben.
Dort unten angekommen wartet bereits der Narkosearzt (oder Ärztin) auf Dich und empfängt Dich mit einem Lächeln. Das ich nun einen Schlauch in die Luftröhre gesteckt bekomme, mein Bauch wie ein Medizinball aufgepumpt wird, darüber denke ich in diesem Moment gar nicht mehr nach! Alles wird gut, denke und hoffe ich. Vertraue den Spezialisten.
Dann bekommst Du die Narkose gespritzt und sollst bis 10 zählen. Ich glaube, ich bin bis fünf gekommen. Wenn überhaupt!
Das Nächste, an das ich mich erinnere, war, dass immer wieder mein Name gerufen wurde und der kleine Pulsmesser an meinem Finger anscheinend wieder und wieder Alarm auslöste, als ich im Aufwachraum die Augen wieder öffnete. Irgendwie bin ich dann immer wieder weggepennt und wieder geweckt worden. Nach einer Weile war ich dann aber endlich wach und froh, dann wieder auf das Zimmer gefahren zu werden.
Man hat dann tatsächlich das Gefühl, einen Medizinball verschluckt zu haben.
Wie genau wird die OP durchgeführt?
Es gibt verschieden Methoden und natürlich auch verschiedene Arten von Brüchen. Meistens wird die OP heutzutage „minimal-invasive“ durchgeführt. Dazu werden drei Löcher in Deinen Bauch „gebohrt“. Eines in Deinen Bauchnabel und die anderen Beiden darüber (wo genau, siehe Foto oben rechts). Dann wird eine Kamera durch eines der Löcher geschoben und der Arzt schiebt dann seine „Greifer“ hindurch und schiebt den Bruchsack zurück in die Bauchhöhle. Dann näht er die Lücke in der Bauchwand und bringt ein ganz dünnes Kunststoffnetz auf Polypropylen an. Die Wahrscheinlichkeit, das ein erneuter Bruch an dieser Stelle entsteht, liegt danach nur noch im einstelligen Bereich. Es gibt aber auch noch andere Behandlungsmethoden. Dazu kann man sich, ich würde mir das aber nicht antun, auch Videos bei YouTube ansehen. 🙁
Das erst Mal aufstehen ist wirklich nicht zu unterschätzen. Nur nicht platzen, dachte ich und tippelte auf die Toilette. Den Rest des Tages will man am liebsten einfach nur in Ruhe gelassen werden. Dank iPad, Netflix, Amazon Prime und kostenlosem W-LAN, kann man sich gut die Zeit vertreiben. Den Tag bekommt man also dann, trotz leichter Schmerzen durch die Kanüle im Arm, ganz gut herum und schon wird man wieder geweckt und es gibt Frühstück.
Gegen 10.00 Uhr kommt dann noch einmal der Arzt zur Visite und es geht ab nach Hause. Wie schön, wenn die liebe Frau einen mit einem bezaubernden Lachen bereits an der Tür empfängt und das Taxi bereits wartet. Nun heisst es, erst einmal etwas schonen. Obwohl, ich meine mich daran erinnern zu können, dass der Arzt gesagt hat, ich kann nach kurzer Zeit schon wieder einen Sechserträger Wasser tragen.
Der Druck auf den Unterbauch und bei uns Männern, zumindest war es bei mir so, auch der Druck auf andere Teile in der Leistengegend, hält lange an. Etwas Spazieren gehen ist ok, aber sitzen ist kein Vergnügen. Nach drei Tagen dann, Du wirst übrigens von vornherein mindestens 14 Tage krankgeschrieben, gehts zur ersten Kontrolluntersuchung. Nach 14 Tagen werden dann die Fäden gezogen. Durchschnittlicher, krankheitsbedingter Ausfall nach einer solchen OP, sind an die sechs Wochen.
Nicht wundern, wenn Du immer noch ein Ziehen auch Monate später verspürst. Das kann auftreten. Nicht verzweifeln, es wird mit der Zeit verschwinden. Bei mir war es so!
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