Schwarzes Loch
Der erste Tag im Jahr kann für viele eine echte Herausforderung sein. Auch wenn dieser besondere Tag bereits hinter uns liegt und schon Tag drei seinem Ende langsam entgegengeht, befinden sich viele Menschen immer noch einer Art Schwebezustand. Einige fühlen sich, als wären sie in ein Loch, ein tiefes schwarzes Loch gefallen.
Vermutlich jeder hat bereits den Begriff “ Schwarzes Loch“ gehört, aber was genau ist das eigentlich?
Ein Schwarzes Loch ist ein astronomisches Objekt, das eine so starke Gravitationskraft (also Anziehungskraft) besitzt, dass nichts, nicht einmal Licht, ihm entkommen kann. Es entsteht in der Regel, wenn ein massereicher Stern am Ende seines Lebenszyklus kollabiert. Die extreme Dichte und Schwerkraft des Schwarzen Lochs verzerren Raum und Zeit in seiner Umgebung.
Anders ausgedrückt, es ist etwas, wo man eigentlich nicht hineinfallen möchte, auch wenn die Anziehungskraft sehr stark sein kann. Aber warum fällt vielen von uns der Start ins neue Jahr so schwer?
Wir (ich einmal wieder mit eingeschlossen) neigen dazu, an den Jahreswechseln Bilanz zu ziehen. Wenn Ziele nicht erreicht wurden oder wir das Gefühl haben, dass das Jahr „verschwendet“ war, kann das Enttäuschung auslösen.
Das neue Jahr wird oft mit der Erwartung verbunden, perfekt starten zu müssen. Oft stehen große Veränderungen an. Dieser Druck kann überwältigend sein.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Jahresanfang in den Winter fällt, wo Lichtmangel und tiefe Temperaturen ohnehin die Stimmung drücken können.
Und nach der festlichen Weihnachtszeit fühlen sich viele leer, weil die Ablenkung und Freude plötzlich vorbei sind. Oft ist der Weihnachtsbaum bereits entsorgt worden, die besinnliche Stimmung in weite Ferne gerückt.
Das neue Jahr bringt Unsicherheiten. Angst vor dem Unbekannten kann lähmend wirken.
Wie wir es auch drehen und wenden, die ersten Tage können einfach anstrengend und schon etwas deprimierend sein. Vor allem, wenn das Wetter auch noch seinen Beitrag dazu leistet. Morgens nach dem Aufstehen dunkel und am frühen Nachmittag ist die Sonne auch schon wieder fast verschwunden, wenn sie sich denn überhaupt mal blicken lassen hat.
Dann wird meistens auch noch vieles noch teurer, viele unangenehme Rechnungen wie irgendwelche Versicherungen, die man noch nie in Anspruch genommen hat, Beitragszahlungen für Vereine, Abonnements, bestimmte Steuern und durch die Weihnachtstage besonders hohe Kreditkartenabrechnungen werden fällig. Der Monat endet gefühlt gar nicht mehr und das Portemonnaie ist am 15. bereits gut geleert.
Was hilft also, um nicht in dieses Loch zu fallen oder zumindest schnell wieder dort herauszukommen? Statt uns unrealistischer Neujahrsvorsätze zu setzen, die wir wie jedes Jahr sowieso nicht einhalten, sollten wir kleine, erreichbare Ziele formulieren. Das Gefühl von Fortschritt, auch bei kleinen Dingen, kann unsere Stimmung heben.
Wir sollten versuchen, uns auf das Positive des vergangenen Jahres zu besinnen. Das hilft unter Umständen, negative Gedanken zu relativieren.
Gerade im Winter ist es wichtig, Tageslicht zu tanken, um den Hormonhaushalt zu regulieren. Spazieren gehen kann helfen. Auch wenn Dich die muckelige Wohnung gerne zurückhalten will, ein Überwinden hilft und im Anschluss fühlt man sich meistens besser.
Was ebenfalls helfen kann, ist eine tägliche Routine. Sie gibt Struktur und Sicherheit, was besonders in unsicheren Zeiten hilft.
Was sich einfacher anhört, als es oft ist, sind Gespräche mit Freunden oder der Familie zu führen. Sie können trösten und eine neue Perspektive geben. Dazu müssen diese Gesprächspartner allerdings auch Zeit und Lust haben.
Wichtig ist es, sich selbst mit Mitgefühl zu begegnen und zu akzeptieren, dass nicht jeder Moment oder jedes Jahr perfekt sein muss. Auch letztes Jahr haben viele gezweifelt und übers gesamte Jahr gesehen war es dann am Ende doch völlig in Ordnung. Ein Schritt nach dem Anderen. Es müssen keine perfekten 365 Tage werden, wo wäre dann die Herausforderung?
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern von Herzen alles Gute für 2025.
Möge das neue Jahr Dir den Mut schenken, alte Wege zu verlassen und neue Träume zu wagen. Möge Dein Herz im neuen Jahr so leicht wie ein Lächeln und so stark wie eine Umarmung sein. Für das neue Jahr wünsche ich Dir die Freiheit, Dein Leben zu gestalten, und die Gelassenheit, es zu genießen.
Ich wünsche Dir ein Jahr, in dem Du jeden Tag einen Grund findest, dankbar zu sein und Dich nicht scheust, ihn laut zu feiern.
Erlebnisreicher.de