An manchen Tagen schreibe ich mich in Rage. Wenn es ein Thema ist, das mich negativ aufwühlt und aufregt, gehen mir so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich kaum ein Ende finde. Bei dem heutigen Blogbeitrag ist das der Fall. Ich betone immer wieder, wir haben zum Glück freie Meinungsäußerung in diesem schönen Land. Hier schreibe ich meine persönliche Meinung nieder. Die muss selbstverständlich nicht mit Deiner übereintreffen. Und trotzdem  könnten wir uns in die Augen schauen und darüber frei diskutieren. Ein Privileg! Da der Beitrag also etwas länger ausgefallen ist und ich Dir nicht zumuten möchte, so viel Text auf einmal lesen zu müssen, habe ich ihn in zwei Teile unterteilt. Lies weiter, wann Dir gerade danach ist. 🙂 

Als Kind hat man noch keine Lebenserfahrung. Daher muss man, ob man will oder nicht, Verantwortung abgeben. Denn in jungen Jahren fehlt einem die Weitsicht, Ereignisse, Vorhaben, Situationen, Prozesse und viele Herausforderungen des Lebens, beurteilen zu können.

Meine Eltern waren natürlich gerne für mich verantwortlich. Dazu gehörte mein geistiges und seelisches Wohl, dazu gehörten viele große und kleine Aufgaben. Eine davon war, mich satt zu bekommen. Nun war ich kein Kind, dass ihren Eltern „die Haare vom Kopf gefressen hat“, wie man so schön sagt. Daher war diese Aufgabe gut zu bewältigen. Für ein Kind ist es völlig selbstverständlich, den Eltern zu vertrauen und eben diese vielen Verantwortlichkeiten abzugeben. 

In der Schule verlässt man sich auf seine Lehrer. Die haben dann einen Teil der Verantwortung übernommen. Wir müssen darauf vertrauen, dass sie sich dieser Aufgabe bewusst sind und uns bestmöglich durch ihren Unterricht auf das Leben vorbereiten. Wenn dieses Vertrauen anscheinend nicht erfüllt wird, bleibt uns keine andere Wahl, als uns zu beschweren oder gar die Schule zu wechseln.

Als Jugendlicher ist das dann schon etwas anders. Man hat eigene Verantwortungen übertragen bekommen. Dafür mussten meine Eltern wiederum einen Teil Ihrer Verantwortung abgeben, mussten lernen, loszulassen. Nach und nach wurde das dann immer mehr, bis das Kind dann eines Tages tatsächlich auf eigenen Füßen steht. Aber auch sie haben diese Verantwortung dann gerne abgegeben, im Bewusstsein, dass ich nach und nach lerne, damit umzugehen. Selbstverständlich macht man als heranwachsender Fehler. Fehler, aus denen man lernt. Fehler, die einen prägen und einem zu dem machen, was man eines Tages wird. 

Fehler lassen sich das gesamte Leben nicht vermeiden. Sie passieren einfach. Man versucht sie, auf ein Minimum zu reduzieren, immer wieder, aus ihnen zu lernen und es das nächste Mal besser zu machen. Mal gelingt es, mal nicht. Wir sind alle Menschen und werden wohl bis zum letzten Tag nicht fehlerfrei sein. Das nennt man Leben.

Aber auch als Erwachsener ist man nicht für alles verantwortlich, auch wenn man manchmal das Gefühl hat und es auch gerne sein möchte. Das funktioniert einfach nicht. Beim Arbeitgeber muss man die Führung seinen Vorgesetzten und der Geschäftsleitung überlassen. Sie haben die Verantwortung, die Firma bestmöglich zu leiten und zu entwickeln. Auch im Sinne ihrer Angestellten. Wir können bzw. müssen natürlich unseren Beitrag leisten, keiner kann ohne den Anderen. Was aber hinter verschlossenen Türen besprochen wird und wie genau vorgegangen wird, können wir oft wenig beeinflussen. In der Hoffnung, dass unser Arbeitsplatz auch noch morgen und in den kommenden Jahren vorhanden sein wird, geben wir Ihnen die Verantwortung ab.

Wieder eine Stufe höher, ist auch unsere Geschäftsleitung und alle anderen Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, Verantwortung abzugeben. Natürlich nicht an irgendjemanden, der sich nicht auskennt. Nein, an vermutlich intelligente Menschen, die durch unsere Stimme gewählt wurden, unsere Interessen zu vertreten und bestmöglich umzusetzen. Zum Wohle der Allgemeinheit. 

Kein leichter Job. Aber dafür haben die Meisten jahrelang studiert, haben Zugriff auf eine Menge hoch spezialisierter Berater, haben technische Möglichkeiten, die wir nicht kennen und scheinen unbegrenzt Geld zur Verfügung zu haben. Selbst, wenn das Bankkonto einmal leer sein sollte, man kann trotzdem Geld, sehr oft nach außen, also in andere Länder, immer weiter verteilen. Und wir reden hier nicht von Kleingeld. Es sind Summen, die wir zwar ständig aus den Medien kennen. Wenn es aber darauf ankommt, können wir uns so viel Geld nicht einmal ansatzweise vorstellen. 

Wir müssen also an diese, durch uns gewählten Volksvertreter, einen sehr großen Teil der Verantwortung abgeben. Wie in den Zeiten, als wir noch Kinder waren. Für die Zeit, für die wir diese Vertreter gewählt haben, müssen wir Ihnen vertrauen. Wir können zwar, was absolut nicht selbstverständlich auf dieser schönen Welt ist, unsere Meinung frei äußern, wenn uns etwas nicht gefällt und dagegen protestieren, auf offener Straße. Ändern wird sich dadurch allerdings eher wenig.

Wenn man bei Günther Jauch Kandidat ist, dann ist der Publikumsjoker, mit dem man alle Zuschauer befragen kann, anstatt eines Einzelnen, der Wertvollste. Also je mehr gefragt werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, sich für die richtige Antwort zu entscheiden, könnte man denken. 

Aber ist das so? 

Mich machen echt im Moment viele Geschehnisse in unserem Land so richtig sauer. Während ich Teil zwei geschrieben habe, hat meine iWatch ständig „Alarm“ ausgelöst. Ruhepuls, ich sitze ja nur, über 100! Dabei bewegen sich ausschließlich meine Finger an der Tastatur. Aber es macht mich vieles so richtig wütend. 

Wenn Du wissen möchtest, welche Geschehnisse ich meine, dann lies Teil zwei. Vielleicht geht es Dir ja ähnlich?!?

Teil 2, Samstag, 27.08. 20:21 Uhr hier auf dieser Seite! Klick hier.