Es gibt immer wieder Tage, da stelle ich mir die eine oder andere Frage. Wie lernt man generell einen Partner fürs Leben kennen und wie viel Zeit möchte man mit diesem verbringen? Und wenn dieser Mensch gefunden wird, kann man ihn oder sie zu sehr lieben?

Es gibt etwa 42 Millionen Frauen, die in Deutschland leben. Das sind eine Menge Frauen. Man verliert ja schon beim Bachelor die Übersicht, und da sind es nur 22 Frauen. Das habe ich zumindest mal gelesen. 

Nun wohnen diese 42 Millionen auch nicht in der direkten Nachbarschaft, was ja auch nicht wirklich schön wäre. Und diese Frauen sind ja auch nicht alle im passenden Alter.  Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit, aus diesen „Passenden“, die Eine zu finden, relativ gering. Klar, es ist nicht immer auf Anhieb die Frau des Lebens. Es ist oft die „Lebensabschnittsgefährtin“, wobei ich den Begriff so gar nicht leiden kann.

Aber ja, im besten Fall ist die oder der Eine für die Ewigkeit bestimmt. Wenn man diese Lebensform denn mag. Ist ja auch nicht für alle die richtige Entscheidung.

Aber hat man dann seiner Meinung nach den richtigen Partner gefunden, dann will man diesen nicht mehr loslassen. Viele, und dazu gehöre ich auch, möchten dann am liebsten so viel Zeit mit diesem Partner verbringen, wie es nur möglich ist. Da klaffen dann oft die Meinungen auseinander. Das kann in der Beziehung natürlich auch zu Problemen führen. 

Natürlich benötigt jeder in einer Partnerschaft seinen Freiraum. In jungen Jahren geht man oft noch, mal zusammen und mal getrennt, abends in einen Club oder in eine Bar. Jeder hat so seinen Freundeskreis, den man ungern vernachlässigen möchte. Wird man älter, die Beziehung gefestigter, werden diese Unternehmungen mit der Zeit weniger. Man verbringt oft die Abende zu Hause, ab und an mal bei Freunden. 

Die Einen mögen gerne getrennt etwas unternehmen, die Anderen „glucken“ die meiste Zeit aufeinander. Meine Eltern waren weit über 50 Jahre zusammen, für viele undenkbar. Nicht alle Freunde fanden das toll. Es gab dann schon die Bedenken, wenn mal einer alleine bleibt, dann hat man das Nachsehen. Die meisten Freunde haben dann einen eigenen Kreis und man steht außerhalb, und man ist alleine.  

Aber soll man dann, gegen sein Empfinden, weniger Zeit mit seinem Partner verbringen, damit man, falls dieser tatsächlich „vor einem geht“, nicht alleine dasteht? Oder sollte man möglichst jede Minute, die man mit dem Partner verbringen kann, annehmen und ausnutzen.

Wenn wir Urlaub haben, meistens sind wir dann ja unterwegs, verbringen wir mehr oder weniger 24 Stunden am Tag miteinander. Für manche Männer ein Alptraum, gehe ich sogar gerne mit Becca in eine Shopping-Mall und verbringe Zeit mit ihr. Das Schöne an dieser Art gemeinsamen Freizeitvergnügen ist, dass ich auch beratend zur Seite stehen darf. Ja, meine Meinung zählt tatsächlich. Und ich sage auch nicht oft, das brauchst Du nicht. Schließlich verdient ja jeder sein eigenes Geld, also warum sollte man sich nicht auch mal belohnen und etwas gönnen?

Ist der Urlaub dann zu Ende, bin ich immer besonders traurig. Mir fehlt dann die Zweisamkeit. Es reißt mir ein Loch in die Magengegend und zieht bis in mein Herz. Gut ist das auf jeden Fall nicht. Aber ich empfinde nun einmal so und irgendwie ist das ja auch schön. Aber man kann natürlich auch einen Menschen mit seiner Liebe erdrücken. Das kann natürlich dann nach hinten losgehen. 

Zum Glück ist es bei uns beiden so, dass wir gerne Zeit miteinander verbringen. Natürlich machen wir auch manchmal etwas getrennt. Alles andere wäre ja auch nicht normal und man hätte sich ja kaum noch etwas zu erzählen. Aber meiner Meinung nach muss man sich nicht dafür schämen, einen anderen Menschen von Kopf bis Fuß so doll zu lieben, dass es manchmal sogar etwas wehtut. 

Eigentlich gibt es doch in einem Leben nichts Schöneres, als den richtigen Partner zu finden. Jeder braucht Luft zum Atmen und mag nicht eingeengt werden. Auch das muss man lernen. 

Aber wenn man das erst einmal drauf hat, kann man sich als einen sehr glücklichen Menschen schätzen. Denn die Wahrscheinlichkeit, diesen Einen zu finden und wenn das Ganze dann auch noch auf Gegenseitig stößt, ist das ein großes Privileg.

Ich jedenfalls weiß es sehr zu schätzen und freue mich über jeden Augenblick gemeinsamer Zeit.