Es gibt im Leben vieles, dass krank sein kann. Es sind nicht immer nur wir Menschen, die krank werden können. Denn als wenn das noch nicht genug wäre, gibt es auch Ereignisse, die einfach krank sind. 

Als ich diese Tage einen Beitrag im Radio hörte, konnte ich zunächst gar nicht glauben, was dort berichtet wurde. Also musste ich das noch einmal recherchieren. Aber meine Ohren scheinen völlig gesund zu sein, sie hatten alles richtig gehört und auch mein Gehirn hatte keine Eintrübungen. Aber dazu gleich mehr.

Das Wichtigste in unserem Leben, ich denke, da sind wir uns alle mehr oder weniger einig, ist unsere Gesundheit. Darum sollten wir diese nicht einfach als Geschenk hinnehmen, sondern sie zum einen, zu schätzen wissen und zum anderen, mithelfen, dass sie uns erhalten bleibt. Natürlich gehört eine gesunde Ernährung, Sport und vieles mehr dazu. 

Aber genauso selbstverständlich sollte es sein, wie unser Auto alle 24 Monate dem TÜV vorzustellen, auch uns und unseren Körper regelmäßig zur „Inspektion“ zu bringen. Unsere Krankenkasse belohnt das übrigens mit bis zu 180,- Euro im Jahr (wer Näheres dazu erfahren möchte, kann mich gerne darauf ansprechen)! Das Bonussystem hilft einem dabei, keine notwendige Untersuchung zu vergessen. Das Geld sollte natürlich nur ein zusätzlicher Ansporn sein.  

Selbstverständlich sollte uns unser eigener Körper auch einiges wert sein. Denn oft heißt es bei den Ärzten dann, dass eine Untersuchung dringend zu empfehlen ist, allerdings nicht von der Krankenkasse übernommen wird. 

Das kann ich oftmals gar nicht nachvollziehen. Klar, muss nicht jede Vorsorgeuntersuchung wirklich sein. Aber so manche sicher schon. Was nützt es mir, wenn ich nur noch alle drei Jahre zu meinem Arzt gehen darf, um mich durchchecken zu lassen, wenn vielleicht in der Zwischenzeit dringender Handlungsbedarf entsteht. Wird eine Erkrankung zu spät erkannt, muss vielleicht operiert werden. 

Eine Operation und die erforderlichen Medikamente sind dann doch oft um ein vielfaches teurer, als die Vorsorgeuntersuchung. Oder sieht man hier das große, Ganze, und weiß darum,  und Kosteneinsparung geht über Leben. Vielleicht ist es statistisch günstiger, dieses Durchchecken zum Beispiel tatsächlich nur alle drei Jahre durchzuführen, da die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer teuren Arztbehandlung kommt, geringer ist, als es jährlich anzubieten. Ist es nach drei Jahren aber vielleicht schon zu spät? Schwund ist eben drin. 

Natürlich zahle ich also alle zwei Jahre meine Untersuchung beim Hautarzt selber. Früher wurde angeboten, es kostenlos durchführen zu lassen, solange der Arzt das ohne seine spezielle Lupe durchführt. Auf Rückfrage bei meinem Arzt bestätigte der mir aber, ohne die Lupe, also nur mit dem Auge, kann er gar keinen Hautkrebs entdecken. Unfassbar, dass es überhaupt angeboten wurde. Ich zahle also immer brav meine Untersuchungsgebühr. Aber was ist mit den vielen Menschen, die es sich nicht leisten können und von dem Geld ihre Familie ernähren müssen? 

Heißt das also, Gesundheit und vielleicht sogar ein langes Leben kann man sich kaufen? Wenn dem so wäre, würde Steve Jobs sicherlich demnächst das iPhone 14 herausbringen. Doch bis zu einem gewissen Grad würde ich das schon so sagen.

Nun aber endlich zu dem Beitrag, bei dem es mir die Sprache verschlagen hat, obwohl ich gar keine Halserkrankung hatte. Es geht dabei um etwas, was unser ehemaliger „fast Kanzlerkandidat“ und Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn ins Leben gerufen hat. Das Zauberwort lautet „DiGA“. Hat sicherlich schon jeder einmal gehört, oder eher auch nicht. „DiGA“ steht für „digitale Gesundheitsanwendung“. Das bedeutet, man kann sich Gesundheits-Apps auf Rezept verschreiben lassen. Hört sich krank an, ist es zumindest teilweise wohl auch. 

Jeder kennt ja die eine oder andere App zum Thema Gesundheit. Wie hat man geschlafen, wie viele Schritte ist man gelaufen, wie viele Kilogramm hat man abgenommen oder wie ist gerade mein Blutdruck. Diesen musste ich allerdings nicht mehr mit meiner iWatch messen, der war in dem Moment ziemlich weit oben.

Welche Apps kann man sich nun auf Rezept verschreiben lassen? Zum Beispiel bei Depressionen oder Brustkrebs. Ob diese wirklich eine Wirkung erzielen, wurde nicht getestet oder zertifiziert. Es gibt eine Menge Anbieter, die diese auf den Markt gebracht haben. Nun haben sich zwei ehrenamtlich arbeitende Computer-Fachleute, lt. eigener Aussage, ohne viel Hintergrundwissen zu benötigen, die Apps angeschaut und Datenlecks entdeckt. 

Wer hat wann seine Tablette genommen, welche Krankheit hat man, viele Deiner sehr persönlichen Gesundheitsdaten konnten ohne Probleme durch dieses Leck eingesehen werden. Zukünftige Arbeitgeber, Kranken- und Lebensversicherer könnte das sicher interessieren. Die Lecks sollen angeblich in der Zwischenzeit behoben worden sein. Krank? Ja, schon, aber der viel schlimmere Skandal, der mich umgeworfen hat, kommt erst noch. 

Was kosten Gesundheit-Apps heutzutage? Ein paar Euro mag man schon einmal ausgeben. Wenn man von seiner Wirkung überzeugt ist, investiert man vielleicht auch mehr. Die Hersteller dieser Apps können im ersten Jahr, unabhängig von den Entwicklungskosten, den Preis völlig willkürlich bestimmen. Und jetzt haltet Euch fest: Diese Apps kosten teilweise 500,- Euro!!! Das ist eine Menge Geld für eine App, dessen Wirkung völlig fragwürdig ist, sagst Du jetzt? Dann halt Dich noch einmal fest. Die 500,- Euro sind Kosten, die unsere Krankenkassen übernehmen, PRO QUARTAL! Heißt also 2000,- Euro im Jahr für eine App. 

Wird dagegen etwas getan, gibt es bereits eine Untersuchung, wird es geprüft? Nichts dergleichen. 

Also, denkt das nächste Mal daran, wenn ihr schwer erkältet seid und der Arzt Euch sagt, alles, was Du jetzt zum gesund werden benötigst, schreibe ich Dir auf ein Privatrezept, denn das übernehmen die Krankenkassen nicht.

Vielleicht haben wir aber ja auch Glück und es kommt auch eine Anti-Erkältungs-App auf den Markt. Also, bitte immer schön gesund bleiben.