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To good to go

Während ich mich in meiner Frühstückspause auf meinem kurzen Spaziergang mit einem Müsliriegel begnüge, freue ich mich dann immer schon aufs Mittagessen und danach schon wieder aufs Abendessen. 

Essen ist doch was Schönes. Mittags genieße ich den Luxus, von meiner Mama bekocht zu werden. Das ist immer ein schönes Erlebnis und ich brauche nur am Tisch zu sitzen und mir das, natürlich selbst zubereitete Essen, schmecken zu lassen. Meistens gibt es auch noch einen Nachtisch, einen Gurkensalat, Pudding oder frisches Obst dazu.  

Wünsche darf und muss ich für die Woche äußern. Schließlich ist es nicht immer einfach, jeden Tag etwas anderes auf den Tisch zu bringen. Manchmal haben wir natürlich auch etwas über. Zu viele Nudeln, Kartoffeln oder auch mal ein Stück Fleisch. So genau kann man gar nicht kochen. Dann versuchen wir die Reste abends oder am nächsten Tag zu essen. Wird ja so schnell nicht schlecht. Wenn beides nicht passt, wird es auch mal eingefroren. Etwas wegzuwerfen, versuchen wir zu vermeiden.

Beim Abendessen dann dasselbe Spiel. Erst einmal schauen, was der Kühlschrank oder die allgemeinen Vorräte so hergeben. Meine Frau ist eine Meisterin darin, aus wenig Zutaten ein leckeres Gericht zu zaubern. Ich muss mich dann immer wundern. Generell achten wir beim Einkauf darauf, wirklich nur das und soviel zu kaufen, wie wir auch essen können und wollen. Klar, es gibt auch bei uns Situationen, dass tatsächlich einmal etwas abläuft oder zum Beispiel Obst oder Gemüse schlecht geworden ist und muss dann entsorgt werden, aber das sind absolute Ausnahmefälle. Oft kann man nämlich auch noch einen Smoothie daraus zubereiten. 

Warum achten wir so darauf? Erstens hat alles Geld gekostet und zweitens sind die Lebensmittel aufwendig produziert worden und haben teilweise lange Lieferketten und durch die Herstellung werden viele Ressourcen benötigt. 

Klingt Dir zu abgedroschen? Wie wäre es damit?

Etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel werden alleine nur in Deutschland im Jahr weggeworfen. 11 Millionen Tonnen. Davon über 60 Prozent durch Privathaushalte, also Du und ich. „Nur“ etwa fünf Prozent durch den Handel, der Rest durch Industrie, Landwirtschaft und Großverbraucher. Die häufigsten weggeworfenen Lebensmittel sind Obst, Gemüse und Backwaren. Das sind schon sehr beängstigende Zahlen, oder? 

Aber das kann man leider noch steigern. Denn weltweit sind es etwa 931 Millionen Tonnen Lebensmittel, die weggeworfen werden. Eine unfassbare Zahl. 

Das Paradoxe dabei ist, dass 2021 etwa 768 Millionen Menschen weltweit als unterernährt galten, also etwa 10 Prozent der Gesamtbevölkerung nicht genug zu essen hatte. Das ist wirklich erschreckend. 

Warum nenne ich diese ganzen Zahlen? Weil sie mich erschrecken und traurig machen und weil ich in meinem heutigen Blogbeitrag auf etwas Tolles aufmerksam machen möchte, was sicher noch nicht jeder kennt.

Denn als wir vor kurzem tatsächlich abends nicht mehr so viel zu Hause für ein leckeres Abendessen hatten, überlegten wir, was wir noch einkaufen könnten. Dann viel mir aber eine lange nicht mehr benutzte App wieder ein. Warum ich sie so vernachlässigt hatte, kann ich gar nicht sagen. 

Diese kostenlose App heißt ToGoodToGo.

Du meldest Dich dort kostenlos an und gibst Deinen Standort ein. Dann kannst Du bei Deinen Lieblingsgeschäften und Restaurants in der Nähe Lebensmittel, die weggeworfen werden müssten, retten. Du kannst tagsüber bereits schauen, wer was übrig hat, was es kostet und wann Du es abholen kannst. 

Du bezahlst über eine App, bekommst dann Bescheid, in welchem Zeitfenster Du Dein Essen abholen kannst, zeigst Deine App vor, schnappst Dir Deine Tüte und los gehts. Am besten natürlich, Du bringst eine eigene Tüte oder Tasche, oder, wenn Du etwas in einem Restaurant abholen möchtest, auch Dein eigenes Behältnis dafür mit.

Nun kannst Du im Laden aber keine Wünsche äußern, was Du genau haben möchtest. Aber um so spannender ist dann die Überraschung. Bei einem Bäcker erhältst Du dann eben Brötchen, Brot und vielleicht Kuchen. Ich habe mir an dem Tag eine Überraschungstüte bei der Campus Suite um die Ecke gesichert. Wert etwa 15,- Euro, bezahlen durfte ich 5,- Euro. 

Zwischen 19:00 und 19:30 Uhr konnte ich meine Tüte abholen und war pünktlich dort. Wenn Dir andere kurz vor dem Laden mit einer Tasche, einem Handy in der Hand und einem Grinsen über den Weg laufen, sind das meistens auch Lebensmittelretter. 

Kurz mit der App gezeigt, dass Du bereits bezahlt hast, Ware in die Tasche und los gehts. In meinem Fall durfte ich noch wählen, ob ich zwei Becher mit Obst (Ananas, Melone, etc.) haben wollte oder einen Salat. Da ich weiß, dass meine Frau Salat liebt, habe ich mich für den entschieden.

Zu Hause angekommen wird dann neugierig ausgepackt und vereinbart, wer was isst oder was geteilt wird. Für 5,- Euro waren wir wieder einmal völlig zufrieden. Und, wir sind satt geworden, haben Geld gespart und dabei auch noch eine gute Tat getan. 

Du kannst in der App Deine Lieblingsgeschäfte abspeichern und wirst, wenn Du möchtest, auch über Verfügbarkeiten, Updates und Werbeaktionen per Push-Benachrichtigungen oder per E-Mail informiert. Du kannst auch an bestimmten Tagen Erinnerungen erhalten. Wirklich eine ganz tolle Sache.

Nachdem uns die Tüte mal wieder so gut gefallen hat, werden wir wieder öfter dieses Angebot nutzen. Also, wenn Ihr mal nicht wisst, was Ihr essen sollt, Geld sparen und noch eine gute Tat tun wollt, dann bestellt doch auch mal!

Sieht doch lecker aus, oder? War es auch!