Glücklich!

Wenn ich mich in letzter Zeit mit Freunden, der Familie, Kollegen und Bekannten unterhalte, habe ich das Gefühl, die Stimmung im Land war lange nicht so schlecht. Dazu kommen dann noch die eigenen Sorgen und Ängste, es kann einen in dieser Zeit ganz schnell runter ziehen.

Das geht natürlich auch an mir nicht spurlos vorbei. Auch ich lasse mich durch diese düsteren Aussichten immer wieder negativ beeinflussen. Jeder ist ja zum Teil auch daran beteiligt, kann sich nicht einfach entziehen und in seiner kleinen Welt leben. Alles ist vernetzt. 

Als ich vor kurzem einen Bericht eines Motivationscoaches las, dachte ich über seine Sätze nach. Ich hatte nur kurz in den Artikel reingelesen. Das Motto war, dass wenn man morgens schon mit seinen negativen Gedanken aufsteht und diese auch immer wieder durchdenkt, sie ausschmückt, sie immer im Hinterkopf mit sich herumträgt, kann der Tag auch gar nicht positiv verlaufen. Selbst, wenn es dann im Laufe des Tages gute und schöne Momente gibt, man nimmt sie nicht wirklich wahr. Zu sehr haben sich die dunklen Gedanken im Gehirn festgesetzt, sie einfach wegzuschieben, ist ausgesprochen schwer. 

Wenn man sich nach dem Aufstehen allerdings immer wieder „einredet“, was für ein guter Tag das werden wird, wie gut man drauf ist und alles Negative beiseite schiebt, kann man sein Gehirn vielleicht überlisten und ist irgendwann dann wirklich gut drauf.

Vor dem letzten Winter hieß es immer wieder, die Speicher müssen jetzt gefüllt werden, damit wir über die kalte Zeit kommen und nicht frieren müssen. Für uns Menschen, unseren Körper, gilt eigentlich das Gleiche. Ab und an müssen wir unsere eigenen Akkus aufladen, damit wir an schlechteren Tagen davon zehren können. 

Welche Jahreszeit bietet sich besser dazu an, als der Sommer? Wenn wir jetzt nicht unser Befinden, unsere Seele aufladen, wie soll es uns dann in der kalten, nassen, dunklen Jahreszeit gehen? Das Glas immer halbvoll zu sehen, ist wahrlich nicht einfach. Aber um es zu speichern, sollten wir es nicht voll machen, sondern am besten über den Rand hinaus füllen. 

Es gibt eine Menge Gründe, um glücklich zu sein. Du wachst auf und die Sonne lacht Dich an. Ist das etwa nicht der erste Grund des Tages, um sich zu freuen? Dass es überhaupt möglich ist, dass die Sonne im genau richtigen Abstand zu unserem Planeten steht. Und wenn es am frühen Morgen noch fröstelig ist, geh einfach raus, sie wärmt Dich. Ganz kostenlos! 

Du kannst die Sonne auf Deiner Haut, zusammen mit einer lauen Brise spüren, sie fühlen, den Geruch des Sommers einatmen, ihn schmecken. Du schaust Dich um, begibst Dich, wenn immer es möglich ist, raus aus der Stadt und rein in die Natur. Selbst, wenn Du keine Gelegenheit hast, Dich im Meer zu erfrischen, man kann auch „Waldbaden“. Der Wald bietet so viel. Alleine die Gerüche und das Orchester der Natur. Du kannst ihn betreten, Dich stundenlang in ihm aufhalten, solange Du magst, auch das ist vollkommen kostenlos. 

Wenn Du das Glück hast und Deine Heimat bietet Dir das Meer in unmittelbarer Nähe, vielleicht wohnst Du sogar zwischen den Meeren, perfekt. Nutze die Zeit, mach Dich schwerelos und genieße die kühle Erfrischung auf Deiner Haut. Lass Deinen Körper eins werden mit der Erde, breite Dich im Sand aus, genieße auch einmal das Nichtstun! Beobachte einfach die vorbeiziehenden Wolken, genieße das Treiben der Anderen. 

Gönn Dir eine Pause, genieße ein Eis, das Gefühl, wie es auf Deiner Zunge schmilzt. Genieße den Anblick Deiner Lieben, den Anblick völlig wildfremder Menschen, das Lachen in ihren Gesichtern. Spielende Kinder, die noch ganz am Anfang sind und die große Welt mit ihren Kinderaugen entdecken.  

Lebst Du in den Bergen, dann erkunde sie. Es gibt kaum etwas Schöneres, als oben anzukommen, stolz zu sein, es geschafft zu haben, und die Schönheit der Natur von oben zu inhalieren. Die vielen verschiedenen Farben, die Sonne auf der einen Seite und vielleicht den Schnee auf der anderen Seite zu bestaunen. Oft macht einen der Anblick atemlos. 

Genieße den Geruch von brennender Holzkohle, das Geräusch, wie die köstlichen Leckereien auf dem Grill zubereitet werden. Wie Menschen sich in der Natur versammeln, um Zeit miteinander zu verbringen. Lachende und fröhliche Menschen, keine Selbstverständlichkeit, wie wir durch Corona erlebt haben. Lächle auch mal wildfremde Unbekannte an. Du wirst sehen, was das bei denen und auch bei Dir selber auslösen kann. 

Schaue Dir die vielen, bunten Blumen an. Auf den Wiesen, den Feldern, den Gärten, den Balkonen. Sie sind überall und warten darauf, von Dir beachtet zu werden. Schenk Dir selber mal einen kleinen Strauß, stell die Vase möglichst so auf, dass Du sie schon beim nach Hause kommen als Erstes siehst. Vielleicht duften sie auch herrlich und Du freust Dich doppelt, wieder daheim zu sein. 

Genieße die Zeit am frühen Morgen. Stehe, auch wenn Du es nicht müsstest, einfach mal früher auf und lass die Umgebung auf Dich wirken. Wenn alles noch so schön ruhig und friedlich ist, die Luft sich noch unverbraucht anfühlt. Wenn die Vögel gerade aufgewacht sind und ihr erstes Konzert geben. 

Achte auf die Stimmen am Abend, wenn bei einer lauen Nacht sich überall Menschen unterhalten, draußen sitzen und den endenden Tag noch nicht gehen lassen wollen. Ihn festhalten und bei einem kühlen Getränk, einem leckeren Abendessen oder einfach nur mit einem leichten Snack die kostbare Zeit ausnutzen. 

Schiebe mal alle negativen Gedanken beiseite. Sie sind dann nicht weg, aber zumindest für eine Weile. Es ist noch genug Zeit, sich wieder mit ihnen zu befassen.

Stell die Benachrichtigungen auf Deinem Smartphone aus, es reicht, wenn man die Nachrichten einmal am Tag anschaut, statt sich bei jeder Neuigkeit vielleicht nach unten ziehen zu lassen. Ob Du sie nun gleich liest oder einmal am Tag, sie sind bereits geschehen und lassen sich sowieso nicht mehr ändern.

Erlaube Dir, einfach mal das Leben zu genießen und glücklich zu sein. Es bietet so viele schöne und einzigartige Momente an, Du musst sie nur erkennen und zugreifen!

 

Tipp zur Kieler Woche: Wenn Du nicht „nur“ an der Bude etwas Leckeres essen möchtest, sondern etwas Besonderes mit Blick auf die Förde vorziehst, empfehle ich Dir das Ahoi. Lies dazu meine Erfahrung hier!