Zuversicht

Nur noch zweimal schlafen, dann ist das Jahr schon wieder vorbei!

2024! 

Das hört sich doch total verrückt an. Gefühlt gab es noch vor wenigen Jahren Science-Fiction-Filme, die ein Jahr im Titel hatten, dass sehr weit weg klang. Wie zum Beispiel der Welt-Untergangsfilm 2012. Viele haben wir bereits eingeholt und überlebt.

Könnt Ihr Euch noch an die weltweite Panik vor dem Jahr 2000 erinnern? Werden die Computer die neue Zeitrechnung erkennen und damit umgehen können? Werden versehentlich Atomraketen in die Luft gefeuert? Was wird geschehen? Das Ende der Menschheit. Das ist schon lange her, aber in Kürze 24 Jahre?

2002 wurde dann auf den Euro umgestellt, man konnte ihn das erste Mal in die Hand nehmen. Unglaublich, dass ist auch bereits über 20 Jahre her. Und noch heute erwische ich mich manchmal, wenn ich tatsächlich einmal Münzen in den Händen halte, wie ich eine umdrehe, um zu schauen, was für eine das ist. 

Nun kommt am Silvesterabend wieder eine Ansprache des Kanzlers. Eine Ansprache, bei der sicherlich das Wort „Multi-Krisen“ fallen wird. Also Krisen hatten wir ja fast immer schon auf der Welt. Jetzt sind es aber Multi-Krisen, also eine Menge Krisen auf einmal. 

Das erschreckende ist, dass je länger eine Krise andauert, um so mehr gewöhnt man sich an sie und um so weniger Beachtung schenkt man ihr. Dass täglich Menschen in vielen Ländern verhungern, dass es viele Kriege auf der Welt gibt, dass die Erde sich in einem immer schlechteren Zustand befindet. Dass die Menschen immer weniger menschlich sind, all das erschüttert einen nach wie vor, wenn man mal wieder damit konfrontiert wird, aber es gehört auch zum Alltag dazu.

Natürlich kann jeder versuchen, mit seinem eigenen Zutun die Welt etwas besser zu machen. Aber wir sind leider nur sehr begrenzt dazu in der Lage, das muss man sich ja auch ehrlich eingestehen.

Ich erspare uns allen an dieser Stelle, einige dieser Krisen ausführlicher aufzuzählen. Doch wie viele habe sicherlich nicht nur ich das Gefühl, dass wir in einer Zeit leben, die ganz besonders viele Herausforderungen an alle Menschen stellt. Ist ein Problem gelöst, entsteht sofort ein neues. 

Viele hatten die Befürchtung, die Pandemie sei das Schlimmste, was jemals passiert ist. Schließlich hat sie sich auf dem gesamten Globus verteilt und es schien lange keinen Ausweg zu geben. Sie ist nicht komplett überwunden und wird sicherlich auch immer zu unserem Leben dazu gehören, aber sie ist von einem auf den anderen Tag sehr in den Schatten getreten. Die nächste Krise stand bereits vor der Tür. 

Also wie soll es funktionieren, dass wir zuversichtlich ins neue Jahr starten? Ist das überhaupt möglich?

Ehrlich gesagt habe ich darauf auch keine eindeutige Antwort. Ich bin überzeugt davon, dass auch das kommende Jahr für alle Menschen eine erneute Herausforderung sein wird. Vieles spricht dagegen, dass es besser wird. 

Wenn man darüber nachdenkt, müsste man normalerweise den Kopf in den Sand stecken und dürfte morgens gar nicht mehr aufstehen.

Aber so sind wir Menschen einfach nicht. Der Mensch hat sich enorm weiterentwickelt. Die Lebenserwartung zum Beispiel hat sich seit der 1870er Jahre in etwa verdoppelt. Und in Deutschland gehören wir zu den Ländern mit der höchsten Lebenserwartung. 

Hätten wir also vor gut 150 Jahren gelebt, hätten wir uns gar nicht so lange über irgendwelche Krisen Sorgen machen können, da wir gar nicht so lange gelebt hätten. 

Und auch, wenn ein Teil von uns Erdbewohnern leider immer abgestumpfter wird, so werden wir auch resistenter, können Herausforderungen meistern, die uns noch vor einiger Zeit komplett überfordert hätten. Also warum sollen wir dieses Mal klein beigeben? 

Wenn jeder versucht zumindest etwas positiv in die Zukunft zu schauen, steckt das vielleicht auch andere an. Natürlich hat jeder einzelne auch noch seine eigenen Krisen oder oft ebenfalls Multi-Krisen, die Welt um uns herum hat darauf ja keinen alleinigen Anspruch, aber wenn wir uns ganz doll anstrengen, kann vielleicht ein Problem nach dem anderen gelöst werden. 

Und wenn wir alle, jeder für sich, Positivität und Zuversicht ausstrahlen, können wir vielleicht auch andere damit anstecken. Was bei Corona funktioniert hat, kann doch auch im Guten klappen, oder etwa nicht?

Ja, es gibt mehr Sorgen als Hoffnung. Und ja, mit einer positiven Einstellung können wir die Herausforderungen in unserem Land und erst recht nicht auf der Welt lösen, aber es hilft uns sicherlich, den Alltag zu meistern und uns nicht in eine Depression zu stürzen. Es ist die Zeit, in der man sich über die kleinen Dinge freuen muss. Sie sehen, sie annehmen, sich darüber freuen. 

Das Glas ist halbvoll, wir müssen nur richtig hinschauen. Und wenn wir das schon nicht schaffen, wie sollen es dann die Menschen in den Teilen der Erde hinbekommen, wo es nicht selbstverständlich ist, Wasser aus dem Wasserhahn trinken zu können, abends satt ins Bett gehen zu können, den Fernseher einzuschalten, während die Heizung uns die Wohnung muckelig macht. Die Meinung frei zu äußern, zum Arzt gehen zu können, in Frieden zu leben?

Es ist alles eine Frage der Betrachtung. 

Auch das neue Jahr wird wieder eine Herausforderung werden. Aber das sind wir doch gewohnt. Wenn alle zusammenhalten, als sich ständig nur gegenseitig Vorwürfe zu machen, wenn alle mit anpacken, wenn wir zuversichtlich sind, dann schaffen wir es auch in Zukunft, trotz der vielen Baustellen, glücklich zu sein. 

Es gibt immer Licht am Ende des Tunnels. 

 

 

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine gute Reise ins Jahr 2024 und 366 Tage strotzende Gesundheit. Möge in Deinem Herzen immer ein Licht leuchten, dass von anderen und Dir selber in jeder Lebenslage zu sehen ist.

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